Besondere OP in Klinikum

Im Klinikum Landshut haben am vergangenen Freitag Radiologen und Gefäßchirurgen zusammen erstmalig in Landshut in einem Notfalleingriff eine fast gerissene Brustschlagader geflickt.

Der 44-jährige Patient ist bei einem Betriebsunfall in einem Landshuter Unternehmen so sehr eingequetscht worden, dass ihm beinahe der Rumpf durchtrennt worden wäre.
Bislang hätten Patienten wie dieser mit dem Hubschrauber an eine Uniklinik in die Oberpfalz oder nach Oberbayern verlagert werden müssen. Transporte, die gerade bei massiven Polytraumen wie diesem zu lebensgefährlichem Zeitverlust führen können. Wäre die Brustschlagader komplett gerissen, so wäre der Patient in weniger als zwei Minuten verblutet.
Für Priv.-Doz. Dr. Hans-Peter Dinkel, Chefarzt der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie ist der Notfalleingriff ein Beweis für das funktionierende Polytrauma- und Gefäßzentrum rund um Orthopäden, Radiologen, Unfall-, Neuro- und Gefäßchirurgen im Klinikum. 


Zusammen mit Dr. Norbert Schrank, dem leitenden Oberarzt der Gefäßchirurgie, hatte Priv. -Doz. Dr.Dinkel den Eingriff an der Brustschlagader durchgeführt und dort notfallmäßig einen sogenannten endovaskulären Stentgraft gesetzt, also eine mit einem Drahtgeflecht stabilisierte Kunststoffprothese in das Gefäß platziert. Diese Eingriffe, bei dem über die Leistenarterie die Prothese eingesetzt werden, sind mittlerweile so schonend, dass der Patient nach einer Stunde hätte wieder aufstehen können, wenn er nur an der beschädigten Thoraxaorta gelitten hätte.


Am Samstag, dem Tag nach dem minimal-invasiven Eingriff an der Aorta, hat Privatdozent Dr. Klaus Lerch, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, den Patienten in einem komplexen Eingriff an der Brustwirbelsäule operiert, die ebenfalls komplett durchtrennt gewesen war.
Trotz der Schwere der Verletzungen hat sich der Zustand des 44-Jährigen mittlerweile stabilisiert. Er wird auf der Intensivstation beobachtet.

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