Minimalinvasive Schmerztherapie: PRT und Facettengelenksinfiltration
Im offenen MRT-Gerät durchgeführte PRT/Facettengelenksinfiltration: Keine Strahlenbelastung bei Behandlung unter Bildgebung
Starke Rückenschmerzen haben ihre Ursache oft in einem Bandscheibenvorfall, also der Irritation eines Spinalnerven durch ausgetretenes Material aus der Zwischenwirbelscheibe.
Hierbei können teils heftige Schmerzen entstehen, die sich bis in die Beine oder Arme ziehen. In schweren Fällen kann es zu einem Taubheitsgefühl kommen, im Extremfall zu Muskelausfall und Lähmungen. Ein anderes Problem sind Entzündungen der Facettengelenke, also der kleinen Verbindungen zwischen den Wirbeln.
Ob ein Bandscheibenvorfall bzw.eine Facettengelenksentzündung vorliegt, kann eine Untersuchung im MRT klären. Bestätigt sich der Verdacht, sollte die Weiterbehandlung interdisziplinär besprochen werden. In schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein.
Bevor jedoch dieser Schritt erwogen wird, bietet sich als sanfte Alternative die Behandlung mittels minimalinvasiver Schmerztherapie, der periradikulären Therapie (PRT) oder der Facettengelenksinfiltration an. Dadurch verschwinden die schmerzhaften Beschwerden meist sehr schnell. Oft ist der Patient schon nach der ersten Behandlung innerhalb weniger Stunden schmerzfrei. Gegebenenfalls kann die Behandlung auch wiederholt werden. Auf diese Weise bleibt dem Patienten nicht nur die Qual wochenlanger Schmerzen erspart, sondern es kann in den vielen Fällen auch eine Operation vermieden werden.
Minimalinvasive Schmerztherapie - schnelle Schmerzlinderung
Die PRT ist ein Verfahren bei dem ein entzündungshemmendes Medikament direkt an die entzündete Nervenwurzel gespritzt wird. Dort kann es seine Wirkung am schnellsten entfalten und die Schmerzen und die Entzündung zum Verschwinden bringen. Unter Zuhilfenahme bildgebenden Verfahren kann der Arzt die Entzündung exakt verorten. Die Medikamente können kontrolliert und punktgenau an die entzündete Stelle gesetzt werden. Üblicherweise wird dieses Verfahren im Computertomographen (CT) durchgeführt. Ein Nachteil dabei ist, dass dies für den Patienten immer mit Strahlenbelastung einhergeht. Bei einer Behandlung im MRT hingegen, fällt keinerlei Strahlung an.
Die spezielle Bauweise des offenen MRT-Gerätes bietet für die Durchführung der Therapie ideale Voraussetzungen: die offene Gerätearchitektur ermöglicht dem Arzt freien Zugang zum Patienten im Gegensatz zum Tunnelsystem. Ohne Strahlenbelastung kann die Behandlung in Ruhe durchgeführt werden. Das Ergebnis kann sofort in der Bildgebung kontrolliert und gegebenenfalls leicht nachjustiert werden. So kann sichergestellt werden, dass das schmerzlindernde Medikament exakt verabreicht wird und optimal wirken kann. Nach der Behandlung verbleibt der Patient noch für ca. eine halbe Stunde zur Beobachtung in der Praxis. In den meisten Fällen ist in diesem kurzen Zeitraum schon eine deutliche Schmerzlinderung eingetreten.
Gezielte Schmerzlinderung ist von zentraler Bedeutung: der Patient kann sich im Alltag wieder möglichst „normal“ bewegen und wird in die Lage versetzt an weiterführenden Maßnahmen wie z.B. Physiotherapie, etc. teilzunehmen.