Magnetresonanztomografie der Wirbelsäule

Erkrankungen der Wirbelsäule sind eine häufige Untersuchungsindikation (Grund) für eine MRT. Bei ausstrahlendem Rückenschmerz, Nervenirritationen oder Lähmungen können damit sicher Bandscheibenvorfälle erkannt werden. Andere Erkrankungen der Wirbelsäule wie Entzündungen (Spondylodiszitis) oder Neubildungen können damit ausgeschlossen werden.

Am häufigsten sind degenerative Wirbelsäulenerkrankungen (Abnutzung). Für diese Untersuchung ist eine Kontrastmittelgabe meist nicht notwendig. Bei Verdacht auf Frakturen (Brüche), Tumoren oder Entzündungen ist oft eine Kontrastmittelgabe sinnvoll.

Die Spinalkanalstenose ist eine Erkrankung des fortgeschrittenen Lebensalters und äußert sich in starken Schmerzen in den Beinen insbesondere beim Gehen. Die Spinalkanalstenose kann klinisch mit der Schaufenstererkrankung oder peripheren arteriellen Verschlusskrankheit verwechselt werden. Zur Unterscheidung kann dann im Einzelfall eine Gefäßuntersuchung (MR-Angiographie) hilfreich sein. Patienten mit Spinalkanalstenose werden uns häufig vom Klinikum Landshut zugewiesen, dessen Ärzte über besondere Erfahrung in der operativen Therapie mit diesem Leiden verfügen. 

Bei der Spinalkanalstenose ist der Querschnitt des Rückenmarkskanals eingeengt, entweder durch die Bandscheibe, verdickte Bänder (Ligamenta flava) oder knöcherne Wucherungen der kleinen Wirbelgelenke (Facettenarthrose, Spondylarthrose). Eine Operation schafft Platz indem Teile der hinteren Wirbelelemente gefenstert („fenestriert") werden.

Übliche Diagnostik bei einer Spinalkanalstenose ist die Myelographie, bei der der Rückenmarkskanal mit einer feinen Nadel punktiert wird und etwas Kontrastmittel eingespritzt wird. Dies kann zu Kopfschmerzen oder extrem selten einer Entzündung im Rückenmarkskanal führen. Die MR-Myelographie liefert ähnliche Bilder ist aber nicht-invasiv und daher sicherer.

Eine häufige Fragestellung ist auch die Diagnostik und Differentialdiagnostik von Frakturen (Wirbelbrüchen). Ein Patient mit Schmerzen in der Wirbelsäule, Osteoporose und höhengemindertem Wirbel im Röntgenbild. -

Liegt eine frische Fraktur vor oder handelt es sich um eine alte abgeheilte Fraktur? Diese Frage beantwortet die Kernspintomographie (mit Kontrastmittel).

Auch Tumore können im MRT erkannt und eingeordnet werden. Häufig handelt es sich dabei um Absiedlungen anderer Tumoren (Metastasen).

Wichtig ist es Entzündungen der Wirbelsäule abzugrenzen, da diese schwere Störungen bis hin zur Querschnittslähmung auslösen können. Die Entzündung des Bandscheibenzwischenraumes oder Spondylodiszitis ist sehr gut und vor allem früh durch Kernspintomographie erkennbar, lange bevor das Röntgenbild auffällig ist.